Lanzarote

Klippen, Krater & Kunst

Lanzerote ist die nördlichste der Kanarischen Inseln, wenn man einmal von La Graciosa, der kleinen Begleiterin Lanzerotes, absieht. Lanzerote ist in mehrfacher Hinsicht besonders: Ihre Landschaft ist signifikant anders als die der anderen Inseln, wobei sie der Nachbarinsel Fuerteventura noch am ähnlichsten ist.

Auffallend ist das Fehlen großer, von abenteuerlichen Schluchten durchzogener Gebirge und des emsigen Tourismousbetriebs, wie er besonders auf Teneriffa und Gran Canaria herrscht. Bizarre, außerirdisch wirkende Vulkankegel, die lebensfeindlichen, erstarrten Lavaströme, Malpaís genannt, stehen im Kontrast zu weißen Siedlungen und den grünen Klippen und Flächen im Norden.

Montaña las Pinedas
Montaña las Pinedas
Schon der Anflug auf den Flughafen nahe der Hauptstadt Arrecife, sonst eine eher ungeduldige Phase der Anreise, begeistert mit Ausblicken auf die typischen, oft…
Fischerhafen
Fischerhafen
Von der Haupstadt, Arcife, sehen wir nicht viel. Die Stadt gehört der Bevölkerung, Touristen sind anderswo. Hübsch ist der kleine Hafen mit Fischerbooten, die…
Arecife
Arecife
Die Straßen der Stadt sind um diese Uhrzeit leer. Der typische Stil der Kararen ist hier kaum noch zu erkennen.
Playa blanca
Playa blanca
Playa Blanca ist eine rein touristische Infrastruktur ganz im Süden der Insel. Die Uferpromenade, bestehend aus Bars und Restaurants, wird als Sehenswürdigkeit…
Meerblick in Playa Blanca
Meerblick in Playa Blanca
In Playa Blanca wohnen kaum Einheimische. Die Touristen wiederum liegen tagsüber vorzugsweise an den zahlreichen Stränden herum, die sich bis zum ca. 10 km…
Playa de Papagayo
Playa de Papagayo
Der Playa de Papagayo und weitere der um den Südzipfel Lanzarotes gelegenen Strände lassen sich via Boot oder über eine mautpflichtige Autopiste erreichen..…
Los Ajaches

Los Ajaches

Der als Papagayo bezeichnete Küstenabschnitt gehört geologisch dem Los Ajaches Massiv an, einem Schildvulkan, der den ältesten Teil der Insel darstellt. Eine Option zum Wandern, die wir (noch) nicht wargenommen haben.

Salinas de Janubio
Salinas de Janubio
Nicht weit von Playa Blanca, an der Laguna de Janubio, liegen die Salinas de Janubio, die größte Salzgewinnungsanlage Lanzarotes. Die vulkanischen Strukturen im…
Playa del Janubio
Playa del Janubio
An diiesem Küstenabschnitt sind die Strände schwarz durch das in der Gegend vorherrschende Basaltgestein.
El Lago Verde
El Lago Verde
Der Lago Verde oder auch Charco de los Clicos ist eine der markanten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Die grüne, nahe des Dorfes El Golfo gelegene Lagune befindet…
Ruta del Litoral
Ruta del Litoral
Der Küstenwanderweg Ruta del Litoral, welcher von El Golfo startet, ist der einzige Wanderweg im Nationalpark Timanfaya, der frei zugänglich ist. Er führt…
El Golfo
El Golfo
Von der Wanderung durch das Lavafeld (Malpaís, schlechtes Land) erholen wir uns in El Golfo, einem verschlafenen ehemaligen Fischerdorf, welches heute dem…
Timanfaya
Timanfaya
Der absolute Höhepunkt Lanzarotes ist der Timanfaya Nationalpark, der außer an der Küste entlang nicht auf eigene Faust erkundet werden darf. Vor das Staunen…
Timanfaya-Voodoo
Timanfaya-Voodoo
Estwas Show wird auch geboten: Das sich selbst entzündende Strohfeuer, der künstliche Geysir und der Grill auf dem heißen Atem einer Fumarole: Die Unterwelt ist…
Öffentlicher Nahverkehr
Öffentlicher Nahverkehr
In den Park (offiziell:Parque Nacional de Timanfaya) geht's nur mit dem Bus. Die beeindruckende Vulkanlandschaft wird zu dramatischer Musik kredenzt,…
Montañas del Fuego Timanfaya
Montañas del Fuego Timanfaya
Fast sechs Jahre wütete die Unterwelt hier und brachte die 32 Vulkankegel hervor, welche heute den Park sowie den benachbarten Parque Natural de Los Volcanes…
Parque Nacional de Timanfaya

Parque Nacional de Timanfaya

Es gibt einen Augenzeugenbericht zu den Ausbrücken im 18. Jh., für Interessierte nachzulesen bei Wikipedia.

La Geria
La Geria
Am Rande des Nationalparks leigen zwei Bodegas in traumhafter Lage: Bodega La Geria und (gegenüber) Bodegas Rubicón. Hier gibt es nach anstrengendem Tag einen…
Weinbau
Weinbau
Der Wein hier wird nach traditioneller Art und Weise (uraltes Wissen!) angebaut. Das spannende ist, dass durch die klimatischen Bedingungen der Wein ohne…
Weinrebe
Weinrebe
Die Erträge sind gering, die Arbeit ist hart und die Preise nicht wettbewerbsfähig. Darum wird die traditionelle Bewirtschaftung subventioniert, moderne…
Weinbaugebiet
Nicht nur des guten Weins wegen, auch aufgrund der bizarren Landschaft, der Ruhe und der Aussichten sieht uns dieser magische Ort fast täglich.
Mein kleiner grüner Kaktus
Diese Kaktusexemplare heißen im Volksmund der Kanaren Schwiegermuttersessel. Und wir sind im Nordosten der Insel, in César Manriques Jardin de Cactus.
Jardín de Cactus
Der kleine Garten war das letzte große Kunstwerk des berühmtesten Sohns der Insel, César Manrique. Er hatte den Garten zusammen mit Jesús Soto entworfen und…

Im Zeichen Manriques

Lanzarote, wie wir es heute sehen, ist nicht vorstellbar ohne den berühmtesten Sohn der Insel, dem Künstler und Archtekten César Manrique. Sein Wirken und seine Werke haben Lanzarote sein Erscheinungsbild gegeben und (weitgehend) verhindert, dass die Insel dem Regime des Tourismus erliegt und ihr einzigartiger Charakter durch die gesichtslose Beherbergungs- und Enterainment-Infrastruktur zerstört wurde, wie das an vielen anderen Orten geschehen ist.

So dürfen z. Bsp. auf Lanzarote (außer, wenn der Korruption ein Durchstick gelingt) Gebäude, je nach Zweck, maximal vier Geschosse aufweisen, Werbetafeln sind nur sehr eingeschränkt zulässig, die Bauweise soll "kanarisch" bleiben, die Küste darf keine Betonwände aufweisen und weitere Regeln, die Mensch und Naturl in ein harmonisches Verhältnis zueinander bringen.

Zudem hinterließ er mit Installationen wie den Mirador del Río, die Kulturstätte Jameos del Agua, den Jardin de Cactus, einigen Windspiele auf den Verkehrsinseln der Landstraßen, seinen beiden Landhäusern und mehr die ikonischen Ausflugsziele, die gerne von Besuchern angesteuert werden.

Museo César Manrique
Lanzarote, wie es heute ist, ist ohne César Manrique nicht vorstellbar. Ohne ihn wäre die Insel nciht das widerborstige Juwel der Kanaren, ohne Hochhäuser und…
Schöner wohnen bei César Manrique
Sein Haus in Tahíche ist in fünf Vulkanblasen konstruiert und in einem an frühe James Bond Filme erinnerndem Stil eingerichtet.
Am Fenster
Der Bilck aus den Fenstern der Casa César Manrique unterstreicht die Symbiose seiner Architektur mit der Landschaft Lanzerotes.
Wohnzimmer
Sein Haus in Haría (hier das Wohnzimmer) beherbergt heute die Fundación Museo César Manrique, welche sein Erbe verwaltet und versucht, die Identität Lanzerotes…
Parque Natural de Los Volcanes
Wir sind wieder zu Fuß unterwegs, diesmal im Nachbarpark des Timafaya, dem Parque Natural de Los Volcanes. Die bizarren Kegel und das unwirtliche Lavafeld (hier…
Caldera Blanca
Ein beliebtes Ziel ist die Caldera Blanca, eine etwas größere vulkanische Struktur. Die Caldera ist leicht mit einem kuirzen Marsch durch das erstarrte Lavafeld…
Caldera colorada
In den Lavafeldern außerhalb des Timafaya gibt es einige Wandermöglichkeiten.. Dieser Kegel heißt Caldera colorada. Insbesondere, wenn die Sonne draufscheint.
Bomba volcánica Gude
Dieser Stein flog dereinst aus dem Schlund eines Kegels hierher, wo er sich seither aufhält. Möchte man nicht auf den Kopf bekommen.
Caldera de Los Cuervos
Dieser Vulkankegel präsentiert sich zur Innenbesichtigung des Kraters, inklusive Geiernest on den Klippen. Haben wir mangels Fernglas oder Tele nicht entdecken…
Kratereingang
Wir spazieren in der Krater, dort ein wenig hin und herum und dann wieder raus. Kann man machen.
Montaña del Señalo
Dieser ist mein Favorit. Sehr hübsch.
Teguise
Teguise war einmal die Haupstadt von Lanzerote. Heute ist es eine kleine Stadt ganz im Sinne César Manriques, den typischen Baustil pflegend und sich harmonisch…
Altstadt
Die Altstadt ist schnuckelig und wirkt trotz touristischer Ausrichtung authentisch.
Belen de Teguise
Etwas abseits des Zentrums finden wir den Belen de Teguise, einen schrulligen Skulpturengarten.
Karneval
Heute ist was los: Wir sehen Comparsas (Tranzgruppen) und Batucadas (Trommelgruppen) in farbenfrohen Kostümen, untermalt von rythmischen Radau voller…
Castillo de Santa Barbara
Das Castillo de Santa Barbara liegt auf einem Hügel über Teguise, ein kurzer Fußmarsch vom Zentrum entfernt. Geht aber auch mit dem Auto.
Im Casillo
Vom Castillo, welches ein Minimuseum beherbergt, hat man einen schönen Ausblick auf die umliegenden Bereiche der Insel.
Cueva de los Verdes
Die Cueva de los Verdes ist eine Lavaröhre, welche einen Konzertsasl für Veranstaltungen sowie eine Beleuchtung von Jesús Soto, einem Freund des Künstlers und…
Lavaröhre
Die Höhle kann nur mit vorheriger Anmeldung (Online) besichtigt werden, vor Ort gibt es keine Eintrittskarten. Die Tour ist etwa 2 km lang, ein km hin, einer…
Jameos del Agua
In unmittelbarer Nähe zu den Cuevas de los verdes liegt Jameos del Agua, eine von César Manrique errichtete Kunststätte. Hier gibt es ein Restaurant, einen See…
Konzertsaal
Das alles gehört zu einem Lavatunnelsystem, welches von der Cueva de los verdes bis in den Atlantik führt, wo die Lavaröhre in 50 m Tiefe als Sackgasse endet.

Die Klippen von Famara

Famara ist einer der Höhepunkte Lanzerotes. Für uns: Der beeindruckenden Klippen wegen. Andere schätzen den Strand und die Surf- bzw. Kitesurfbedingungen.

Strand von Famara
Das Panarama ist wie gemlt, so unwirklich ragen die Felsen aus dem Meer.
Klippen von Famara
Heute sind wir auf den Klippen von Famara. Anderer Tag, andere Reise, anderes Wetter. Aber genauso malerisch.
Volcán de la Corona
Eine weitere Ikone Lanzerotes, den Kopf in Nebel gehüllt: Der altehrwürdige Volcán de la Corona, das Wahrzeichen des Nordens der Insel.
Nach Norden
Lanzerote kann sehr überraschen. Wir sind unterwegs zum Mirador del Río und fahren auf den Klippen nordwärts durch eine karge Landschaft.
Volcán de la Corona
Keinen Kilometer weiter blicken wir über eine grüne Landschaft direkt auf den Volcán de la Corona.
Mirador del Río
Der Mirador del Río ganz im Norden Lanzarotes ist ein weiters Werk César Manriques. Der Aussichtspunkt ist so harmonisch in die Klippen eingefasst, nahezu…
La Graciosa
Der Mirador del Río ist nach Nordwesten ausgerichtet, mit Blick auf La Garciosa, die kleine Begleiterin Lanzarotes.
Wendeltreppe
Die Innenarchitektur mit ihren harmonisch fließenden Formen und der schlichten Eleganz ist beispielhaft für die 70er Jahre, in denen Manrique das Werk schuf.
Manriques Erbe
Das Nachwirken von César Manriques Arbeit ist auf der gesamten Insel spürbar, in der Architektur, in den Kunswerken an den Straßen, in der Harmonie zwischen…

Morgendämmerung über Yaiza

Lanzerote ist meine Favoritin der Kanaren. Es ist trotz touristischen Drucks eine entspannte Insel, zumindest außerhalb der Saison, und die fremdartige Landschaft sowie der spürbare, über allem schwebende Geist Manriques und sein Erbe haben der Insel einen einzigartigen Stil und Charakter erschaffen, der seinesgleichen sucht.